„Die Freiwillige Feuerwehr, welche in Sassenberg vor mehreren Jahren gebildet wurde, hat in den letzten 5 bis 6 Jahren keine Übungen mehr abgehalten und kann als eine Feuerwehr überhaupt nicht betrachtet werden auch aus dem Grunde schon nicht, weil dieselbe kein Statut noch ein Verzeichnis der dazu gehörigen Mitglieder fürht.
Bei dem Ausbruch des Ottmann’schen Brandes im November v.Jhrs. trat die Feuerwehr als solche auch nicht mehr in Action, sondern jeder Bürger betheiligte sich bei der Rettung und Löschung des Brandes so gut es ging.
Obwohl die Wehr nicht mehr besteht, berufen sich doch hin und wieder frühere Mitglieder derselben, wenn solche zu Spritzenrevisionen, Nachtwachen bei Bränden herangezogen werden, daß sie zur Wehr gehören und als Mitglieder derselben von diesen Verrichtungen befreit seien. Es liegt daher im öffentlichen Interesse die Wehr ganz aufzulösen und eine Pflichtfeuerwehr einzuführen.
In Füchtorf dagegen besteht eine Pflichtfeuerwehr. Dieselbe ist gut organisiert. Bei jeder der beiden Spritzen sind ja 16 Mann commandiert, die alle Jahr an einem bestimmten Tage gegen Endgeld von 25 Pfg. pro Mann zu Übung herangezogen werden.
Die übrigen arbeitsfähigen Mannschaften der ganzen Gemeinde sind in 4 Abtheilungen gegliedert: nämlich Wasserträger, Wagenmannschaften und Rettungsleute. Letztere meistens Handwerker und Ordnungsmannschaften. Die Pferdebesitzer um und in der Nähe des Ortes sind verpflichtet die Pritzen zu fahren.“
Der Rat des Amtmanns wurde befolgt: Die Freiwillige Feuerwehr erblickte das neue Jahrhundert nicht mehr; man kehrte zu den alten Zuständen zurück. Lediglich die Feuerwehrkapelle blieb bestehen. Seit 1900 aber trat sie unter dem Namen „Klemannsche Kapelle“ oder „Sassenberger Stadtkapelle“ und in Zivil auf.